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  Endokrinologie
 
Du findest hier Informationen zu folgenden Krankheiten:


 



 
 


 Definition und Erklärung

Übersetzt bedeutet Diabetes mellitus "honigsüßer Durchfluss". Diabetes kommt aus dem Griechischen "diabainen" - durchlaufen und mellitus aus dem Lateinischen "mel, mellis" - Honig.

Es handelt sich um eine absolute oder relative Störung des Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsels. Schon im Alten Ägypten litten die Menschen an die Stoffwechselstörung und sie zählt auch heute zu den Volkskrankeiten.

Diabetes mellitus ist auch bei Katzen  weit verbreitet - mit steigender Tendenz. Die Klinik für Kleintiere an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover werte im Rahmen einer Untersuchung Daten aus den Jahren 1996 bis 2006 aus.
1996 waren von 1.640 vorgestellten Katzen 9 Katzen an Diabetes erkrankt (0,55%). 2006 waren es bereits 22  von 1.615 vorgestellten Katzen (1,23%).
Kastrierte Katzen, vor allem Kater, erkranken häufiger.

Nach dem heutigen Kenntnisstand wird die Erkrankung wahrscheinlich beeiflusst von folgenden Faktoren: 
eingeschränkte Aktivität bei Wohnungshaltung, Futtermittel ( großer Anteil an kurzkettigen Kohlenhydraten, die zu einer gesteigerten Hyperglykämie mit der Folge einer verminderten Insulinausschüttung führen), Übergewicht. Quelle und weiterlesen auf www.vetline.de .



 Insulin - und seine Rolle im Stoffwechsel

Insulin wird in den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), den sogenannten „Langerhans’schen Inseln“ gebildet, und senkt als einziges Hormon den Blutzuckerspiegel. Zusammen mit dem Hormon Glucagon regelt es den Zuckerstoffwechsel:
 
Die aus der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate werden zu Zucker (Glucose) umgewandelt und vom Blut aufgenommen. Im Blut ist jetzt ein „Zuviel“ an Zucker = der Blutzuckerspiegel steigt. Der Organismus registriert das und befiehlt: „Bauchspeicheldrüse – bitte mehr Insulin prodzieren“ und „Stoffwechsel, bitte Glucose an die Körperzellen abtransportieren!“
Die Bauchspeicheldrüse produziert  mehr Insulin  und die Zuckermoleküle werden durch die sonst verschlossenen Transportkanäle in die Zelle transportiert. Der Blutzuckerspiegel sinkt - der Befehl wurde ordnungsgemäß ausführt!
Ist der Stoffwechsel gestört, wird der Auftrag nicht ordnungsgemäß erledigt= der Blutzuckerspiegel bleibt erhöht. Das hat weitreichende Folgen:
- Glucose lagert sich in den Gefäßwänden ab – es kommt zu Gefäßschäden
- Nervenschädigung und Übersäuerung des Körpers mit der Folge von Lähmungen, Koma, Organschäden
- Glucose-,Wasser- und Elektrolytverlust über die Niere mit der Folge der Austrocknung.





 Mögliche Symptome bei Katzen

erhöhte Harnausscheidung (Polyurie)
gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie)
abnorm gesteigerte Futteraufnahme (Polyphagie)
Erbrechen (Vomitus)
Appetitlosigkeit (Anorexie)
Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie), die sich aufgrund einer Schwäche der Hintergliedmaßen durch Gehbeschwerden bemerkbar machen
Teilnahmslosigkeit (Apathie)
ungepflegtes Fell
Austrocknung (Dehydration)






  Beim Tierarzt

Die genannten Symptome können bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftreten. Deshalb sollte die Katze schnellstmöglich dem Tierarzt vorgestellt werden. Nach eingehender Untersuchung wird er auch eine Untersuchung von Urin und Blut veranlassen.
Der Urin wird z.B. untersucht auf spezifisches Gewicht, Glucose, Keton, Kreatinin, Protein.
Im Blut wird neben dem Glukosewert auch der Fructosaminwert bestimmt, da nur er darüber Auskunft gibt, wie hoch der Blutzuckerspiegel in den letzten 1 bis 2 Wochen war. Dieser Wert ist deshalb wichtig, da Katzen eine sogenannte "Stresshyperglykämie" entwickeln können (ein Tierarztbesuch bedeutet für die Katze immer Stress). Den Tierarzt sollte man immer auf die Bestimmung des Fructosaminwertes ansprechen.




 Die Diagnose ist gestellt

Man unterscheidet verschiedene Arten von Diabetes:

Primärer Diabetes
Analog zur Humanmedizin wird er unterteilt in
Diabetes Typ 1: die Betazellen sind zerstört, es wird kein oder nicht mehr nennenswert Insulin produziert = es herrscht ein absoluter Insulinmangel.
Diabetes Typ 2: die im Blut vorhandene Menge an Insulin reichtnicht aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken = es herrscht ein relativer Insulinmangel.

Sekundärer Diabetes
Eine verminderte Insulinbildung oder eine beeinträchtigende Wirkung von Insulin kann auch die Folge von anderen Erkrankungen sein wie z.B. Tumor an der Bauchspeicheldrüse oder der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).

Transienter Diabetes
Vorrübergehende Insulinresistenz zum Beispiel bei der genannten Stresssituation der Katze: der Organismus erkennt das eigene Insulin nicht mehr richtig (vermutlich aufgrund geschädigter Beta-Zellen) und verarbeitet den Zucker im Körper unvollständig. Fällt der Stressfaktor weg, liegen die Blutzuckerwerte wieder im Normbereich.



 Die Therapie

Der Tierarzt wird die Therapie festlegen. Katzen erkranken meistens am Diabetes Typ 2. Im Gegensatz zum Menschen ist der Einsatz oraler Medikamente bei der Katze leider nicht erfolgversprechend, so dass früher oder später auf Insulin umgestiegen werden muss.
Der Tierarzt zeigt, wie man richtig Insulin spritzt und die Blutzuckerwerte zuhause bestimmt werden können. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt sind unerläßlich. An dem aufgestellten Theapieplan muss man sich streng halten. Es dürfen nur die Futtermittel und die Futtermenge gegeben werden, wie sie mit dem Tierarzt besprochen wurden. Fehler in der Behandlung können zu Komplikationen und gesundheitlichen Schäden führen.
Nachfolgend die Therapiemaßnahmen im Überblick:



Orale Diabetika   Sulfonylharnstoff (z.B. Glibenclamid)
wenn noch eine gewisse Menge an Insulin
gebildet wird, geringe Diabetessymptome
vorliegen und keine Ketonurie besteht.
Therapie wird als nicht effektiv eingeschätzt
und führt zudem zu unerwünschten Neben-
wirkungen wie Erbrechen, Gelbsucht und
Erhöhung der Leberenzyme
Insulintherapie mittellang wirkendes Insulin (8-12 Std.)
Caninsulin zur Dauertherapie. Es kann bei
unbefriedigender Einstellung auch die
Einstellung mit dem Insulin Glargin (Lantus)
erfolgen

kurz wirkendes Insulin (3-6 Std.)
bei der diabetischen Ketoziadose (schwer-
wiegende Stoffwechselentgleisung, die
eine sofortige tierärztliche Behandlung er-
forderlich macht.

Katzen verstoffwechseln Insulin schneller als
Hunde und bekommen daher meist ein- oder
zweimal am Tag eine Insulin-Injektion
Diätetische Maßnahmen   Der Tierarzt informiert und berät über die
erforderlich individuelle Therapie.

Das Futter darf keinen Zucker enthalten.

Nach neuesten Untersuchungen bietet ein
Futter mit erhöhtem Proteingehalt und
geringem Stärkegehalt eine gute Kontrolle
des Blutzuckergehaltes.



































 Aussichten

Die Diagnose des felinen Diabetes mellitus ist für jeden Tierhalter ein Schock. Aber wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, der Diabetes gut eingestellt ist, dann kann eine Katze noch lange ein schönes und kätzisch lebenswertes Leben führen!





www.caninsulin.de/diabetes-mellitus.asp

www.royal-canin.de/katze/wissen/publikationen-zur-klin-diaetetik/klinische-diaetetik-katze/diabetes-bei-der-katze-die-gezielte-diaetetische-behandlung.html





Es handelt sich um Störungen der Glukokortikoidsekretion der Nebennierenrinde; es findet sich eine erhöhte Kortisolkonzentration im Blut.

Cortisol ist ein körpereigenes Hormon und unter anderem wichtig für die hormonelle Regulation des Salz- und Wasserhaushaltes in der Niere. Es wirkt entzündungshemmend und reguliert den Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel.

Ursachen des Cushing-Syndroms, das bei Katzen selten auftritt, sind:

- Geschwulst (auch bösartig) der Hyophyse (Hirnanhangsdrüse) bzw. der der Nebennierenrinde

- langandauernde Gabe von kortisonhaltigen Medikamenten



Die Symptome zeigen sich z.B. in übermäßgem Fressen und Trinken,
vermehrtem Harnabsatz,Fettansammlung am Bauch der Katze.

Therapie:
- medikamentös mit dem Enzymhemmer Triolstase
- bei tumorösem Geschehen durch Entfernung der Nebenniere (Adrenalektomie).





Informationsblatt Uni-Gießen



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