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  Mit allen Sinnen
 
Mit allen Sinnen
einer Katze




Hören 
 
Ohne den Kopf zu bewegen kann die Katze mit 27 Ohrmuskeln ihre Ohren unabhängig voneinander um jeweils 180° drehen. Die Ohrmuschel wird auf die Quelle des Geräusches ausgerichtet und die Katze kann so zwei Geräusche, die nur einige Meter voneinander entfernt sind, ganz genau lokalisieren.
 
Katzen können mehr als 10 Oktaven hören und sie nehmen Schwingungen bis zu 60.000 in der Sekunde wahr. Töne im niedrigeren Frequenzbereich hört sie ähnlich wie der Mensch. Im Bereich zwischen 1.000 und 10.000 Hz hört sie aber um 100 Mal besser.
 
 
Hörgrenzen zum Vergleich
Mensch     
2o kHz
Katze 60 kHz
Hund
50-60 kHz
Fledermaus 150 kHz
Delphine 200 kHz


 

                    

 
 



Auch die Lautstärke von Geräuschen wird von Katzen besser wahrgenommen als von uns Menschen. Eine Angabe ab wieviel Dezibel eine Katze Schmerzen verspürt ( beim Menschen sind es ungefähr 130 Dezibel) habe ich in der Literatur nicht gefunden. Dies ist wahrscheinlich auch von Katze zu Katze verschieden: Kasimir und Angel stört laute Musik überhaupt nicht. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es eine gleichbleibende Geräuschkulisse ist, und Töne, die ihnen nicht gefallen, filtern sie heraus.  Bei einem plötzlichen lauten Geräusch (wenn zum Beispiel etwas auf den Boden fällt) schrecken sie aber auf. Umgekehrt macht es Kasimir aber nichts aus, wenn mit der Bohrmaschine gearbeitet wird. Das kann aber auch an seiner Neugierde liegen.
 
 
Im Innenohr ist das Gleichgewichtsorgan mit Bogengängen und Vorhofsäckchen ausgestattet, dass mit winzigen schwimmenden Kristallen und Millionen von Sinneshaaren ausgekleidet ist und  bei Lageveränderungen eine Orientierung in den drei Raumebenen gestattet. Dies erlaubt der Katze das Ausbalancieren. Wie bei uns Menschen dient das Ohr als Gleichgewichtsorgan. Die Katze beansprucht es allerdings viel mehr. Denn im Gegensatz zu uns Menschen springt sie ja viel umher - auch auf Bäume oder oben in den Kratzbaum!





 
Sehen

Unterschiede zum menschlichen Auge:

Das „Tapetum lucidum“ (Leuchttapete) ist eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut (Retina), die das Licht bündelt und rund 130 mal mehr reflektiert als das menschliche Auge. Licht wird so doppelt genutzt, da es ein zweites Mal zu den lichtempfindlichen Nervenzellen (Photorezeptoren) gesandt wird. Deshalb leuchten auch die Katzenaugen in Dunkelheit.
Die Pupille, die in der Regenbogenhaut (Iris) liegt, ist bei Katzen vertikal schlitzförmig und verändert sich bei Lichteinfall: weit geöffnet bei Dunkelheit, verengt, schlitzförmig bei hellem Licht.
Dominanz von „Stäbchen“ auf der Retina (lichtempfliche Photorezeptoren).
Die „Zapfen“, die das farbige Sehen ermöglichen, sind in geringerer Zahl vorhanden. 
Die Katze verfügt über eine zusätzliche Bindehautfalte, die „Nickhaut“ (auch drittes Augenlid genannt).
Mit 200°verfügen Katzen über ein größeres Gesichtsfeld als der Mensch (ca. 140°).
 
Wie nimmt die Katze mit ihren Augen die Umwelt wahr?
 
Das Katzenauge ist sehr lichtempfindlich.Bei Dunkelheit sieht die Katze etwa 50% besser als der Mensch. Sie nimmt aber bei schwachem Licht einen Gegenstand, Bewegungen wahr und kann so nachts auf Jagd gehen. Dass die Katze bei völliger Dunkelheit auch gut sieht, stimmt aber nicht.
 
Farben werden wahrscheinlich in Gelb- und Blautönen wahrgenommen. Rot wird von Katzen nicht erkannt. Es gibt aber auch Untersuchungen, wonach andere Farbtöne von Katzen erkannt werden.
 
Die beste Sehschärfe hat eine Katze auf einer Distanz von zwei bis sechs Metern. Ist etwas weiter entfernt oder näher nimmt sie nur Umrisse wahr. In einem Abstand von weniger als 25 cm erkennt sie einen Gegenstand so gut wie garnicht. Deshalb sehen Katzen es auch nicht, wenn wir ihnen ein Leckerli vor das Mäulchen halten. 
 
Katzen sehen Bewegungen besser als Details eines Objektes.

Ob und wie Katzen die Bilder im Fernsehen wahrnehmen, wurde meines Wissens noch nicht wissenschaftlich untersucht. Der Mensch nimmt 50 Bilder pro Sekunde als Bildfolge ohne Unterbrechung war. Katzen müssten das Fernsehprogramm (60 Hz) eigentlich als eine Serie von unbewegten Bildern wahrnehmen.

Augen und Ohren sind für unsere Freigänger wichtig um die Beute zu finden. Das bedeutet aber nicht, dass der Gehörsinn und der Sehsinn für die "Beute" der Indoorkatze unbedeutend sind: Wenn die Schale mit dem Katzenfutter geöffnet wird, oder man öffnet die Dose mit dem Trockenfutter, wird auch vom Stubentiger registriert: "es gibt was zu futtern!"



 

Riechen

Die Nase dient auch der Katze zum Riechen, Atmen, Befeuchten und Erwärmen der Atemluft. Eine Katze besitzt etwa 200 Millionen Riechzellen (der Mensch hat 5 Millionen), und nimmt sehr fein Gerüche in der Umgebung wahr.

Von Bedeutung ist die Nase aber auch für das Sozialleben:
Duftmarken anderer Katzen im eigenen Revier werden genau lokalisiert und die Katze kann genau unterscheiden, welcher Artgenosse sie hinterlassen. Begegnen sich zwei Katzen, beschnuppern sie sich. Man kann es mit dem Händeschütteln bei uns Menschen vergleichen. Wenn die Ohren „freundlich" nach vorne gerichtet sind, schnuppert man auch oft weiter, und diese „Begrüßung“ endet dann mit der Analkontrolle.
 
Für die Jagd kommt der Nase keine große Bedeutung zu, jedoch vermittelt sie der Katze zusätzliche Informationen über ihre Beute.
 
Bei der Nahrungsaufnahme spielt die Nase auch eine Rolle: zuerst wird das Futter beschnuppert – dann wird gefressen. Die Katze riecht intensiv, indem sie schüffelt. Wenn der Duft für die Katze dann angenehm ist, dann wird auch gefressen. Was angenehm dufte und was nicht, das wechselt leider bei der Katze; vielleicht ein Grund, warum auf einmal das ach so heiß geliebte Futter verschmäht wird. In der Hitliste der Duftstoffe steht der Fettgeruch an erster Stelle. 
 
Die Katze hat ein „zweites Riechorgan“, das sogenannte „Jacobson’sche Organ" (Organum vomeronalse). Es liegt im Mundhöhlendach, ist mit Sinneszellen ausgekleidet und mit höheren Nervenzentren verbunden(Bulbus olfactorius,Hypothalamus). Sie erschnüffelt sich hiermit Pherome (Duftstoffe, mit denen sich zwei Lebewesen derselben Art verständigen). Das können Sexualstoffe, oder Markierungsstoffe sein.
So nimmt zum Beispiel der Kater der Duft einer rolligen Katze auf. Auch Katzenminze wird mit dem zweiten Riechorgan erschnüffelt und versetzt manche Katze in einen rauschartigen Zustand. Es kann auch sein, dass die Katze „flehmt“: der gute Geruch wird mit dem geöffneten Mäulchen und hochgezogener Oberlippe eingesogen und mit der Zunge zum Jacobson’schen Organ weiterleitet.






Schmecken

Unsere Katzen schmecken mit der Zunge.
 
In den vorderen Zungenpapillen liegen rund 500 Geschmacksknospen mit denen die Katze salzig, bitter und sauer  nicht jedoch geschmeckt wird. Der Katzengaumen liebt Nahrung mit großen Anteilen von Aminosäuren (Fleisch).
Die hinteren Zungenpapillen sind mit kleinen Dornen besetzt. Diese helfen in zweierlei Hinsicht: beim Fressen (ähnlich wie mit einer Gabel wird Nahrung festgehalten und in den Rachen transportiert) und der Fellpflege.


 

 

Tasten und Fühlen

Eine Katze tastet mit den Tasthaaren an der Oberlippe, über den Augen, den Wangen, am Kinn und an den Vorderbeinen. Diese Tasthaare nennt man auch Vibrissen, sie sind aus dem gleichen Material wie das Fell, aber dicker und fester.
Sie sind viel tiefer in einer Haarwurzel eingebettet, die mit einer Blutkapsel gefüllt ist. In dieser Blutkapsel liegen Nervenendungen. Berührt die Katze jetzt mit einem Schnurrhaar einen Gegenstand, biegt sich das Schnurrhaar, hierdurch bewegt sich das Blut in der Blutkapsel und die Nervenenden melden dieses Signal an das Gehirn – die Katze hat so eine zusätzliche Information für die räumliche Wahrnehmung auch in der Dunkelheit.

Getastet wird auch mit den Pfoten, an denen sich sehr empfindliche Tastrezeptoren in der Hornhaut befinden. Die kleinste Schwingung wird registriert: das Mäuschen hat also keine Chance – auch wenn sie sich versteckt, sie wurde schon „gehört



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