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  In Gedenken an Ninifee
 

 



Am 13. September 2006 wurdest Du geboren, kleine Ninifee. Schon als kleines Kitten hattest Du immer einen traurigen Blick. Und vielleicht haben wir Dich gerade deshalb ausgesucht - Du solltest nicht traurig sein.

Ganz so einfach hattest Du es mit dem Prinz Kasimir ja nicht. Mit einem Mädel musste er jetzt alles teilen. Doch Du hast Dich durchgesetzt. Und wir haben immer versucht Dich zu beschützen.

Du hattest ab März 2007 angefangen zu kränkeln. Es war immer etwas, Zahnfleischentzündung, Appetitlosigkeit für zwei bis drei Tage. Irgendwie immer ein Unwohlsein. Aber wenn das dann vorbei war, dann warst Du ein kleiner Wirbelwind:
hast Bleistifte geklaut, die schön versteckt wurden, mit dem Bällchen gespielt, hast Dein sportliches Talent auch am Boden bei Deinen Turnübungen gezeigt. Sicherlich wolltest Du irgendwann einmal an einer Katzenolympiade teilnehmen.
Und wenn Du zum Schmusen aufgelegt warst, dann hast Du Deinen Dieselmotor eingeschaltet und geschnurrt.

 

 


Im Sommer Juni 2008 musste Dir zum zweiten Mal Zahnstein entfernt werden. Der Arzt bemerkte auch ein Herzstolpern. Wir wollten auf Nummer sicher gehen: die immer wiederkehrende Appetitlosigkeit, das Herzstolpern, Deine Zartheit (mehr als 3,4 Kilo brachtest Du nie auf die Waage) führten uns in die Uni-Tier-Klinik Gießen. Sie waren alle von Dir dort begeistert, weil Du die Vielzahl der Untersuchungen so brav hast über Dich ergehen lassen. Ein auffälliger krankhaftter Befund konnte aber nicht festgestellt werden. Nur einige Laborwerte waren außerhalb der Norm. Nichts Schlimmes - sagte man.

Ab September wurdest Du ruhiger, ernster. Hast Dich oft zurückgezogen. Irgendetwas in Deinem Körper arbeitete. Was war es?

Im Dezember hast Du nichts mehr gefressen. Wir hatten jetzt den Tierarzt gewechselt, denn mit der Diagnose "sensible Katze", da gaben wir uns nicht zufrieden. Hohes Fieber hattest Du, wir bekamen es in den Griff. Zusammen mit Schulmedizin und Homöopathie kämpften wir.  Mehr als vier Wochen haben wir Dich zwangsgefüttert. Und - wir hatten es auch geschafft. Du hast wieder alleine gefressen. Es ging Dir besser.
Mit Klein-Angel hattest Du Freundschaft geschlossen.  Bist wie früher als junge Katze mit ihr flott durch die Wohnung gesprungen. Du hattest noch einmal all Deine Lebenskräfte mobilisiert.

Am 3.Februar sind wir mit Dir wieder zum Tierarzt. Du hattest erneut hohes Fieber. Nur dieses Mal hat kein Medikament geholfen. Wir haben alles versucht. Du wolltest nicht mehr fressen. Die Laborwerte verschlechterten sich drastisch, 10 Tage später kam es zu einem Organversagen.
Wir wussten nicht, was in Deinem Körper gegen Dich arbeitete, was ihn zerstörte. War es eine Autoimmunerkrankung, eine angeborene Immunschwäche, eine Tumorerkrankung? Ratlos waren wir, aber wir wussten, dass wir Dich nicht weiter leiden lassen wollten. 
So mussten wir die schwere Entscheidung treffen, Dich nicht mehr aus der Narkose wach werden zu lassen. Du bekamst die erlösende Spritze, die Dich von all Deiner Qual befreite.

Am Freitag, den 13. Februar 2009 - auf den Tag genau wurdest Du 2 Jahre und 5 Monate - bist in meinen Armen gestorben.Noch heute spüre ich wie es war, als das Leben aus Deinem Körper glitt - in eine andere Welt. Eine Welt, in der Du jetzt frei und ungezwungen leben kannst.

Vor Deinem Tod waren Kasimir und Angel oft bei Dir. Wahrscheinlich hast Du ihnen gesagt, was sie nach Deinem Tod machen sollen. Nur so ist zu erklären, dass Angel in Deine Pfotenstapfen getreten ist: heute ist sie es, die Kulis, Bleistifte und vieles mehr klaut und versteckt. Und der Kasimir, der ist zu Angel ganz lieb. Kleine Ninifee, sie haben Dein Testament erfüllt.

Wir vermissen Dich  so sehr, kleine Zaubermaus. Es war ein kurzes Leben hier auf Erden. Du hast uns soviel gegeben, und eine so große Lücke hinterlassen.  Du lebst in unserem Herzen weiter - für immer!

In Liebe und stillem Gedenken
Deine Familie



 
Testament einer Katze
(mit freundlicher Genehmigung der Autorin Regina Polutta; Oktober  2006)
 

Du hast mich in meinen jungen Jahren geholt,
mir eine schöne Katzenkindheit besorgt!
Du hast mir ein Schönes zu Hause gegeben!
Du hast mir Nahrung, sehr viel Liebe gegeben!
Du hast mit mir gespielt, wenn ich Lust dazu hatte!
Du warst immer für mich da, wenn ich schmusen wollte!
Du warst immer um mich besorgt!

Dann kam der Tag, an dem wir Abschied nehmen mussten!
In den letzten Stunden meines Lebens warst Du wieder für mich da!
Du hast mein Fell mit Deinen Tränen genässt!
Ich durfte in Deinen Armen liegen und beide wussten wir – ich muss jetzt gehen!
Du hast mir; in meinen letzten Minuten, wie immer Deine ganze Liebe gegeben!
Ich konnte jetzt meine Augen für immer schließen,
hab Deine Liebe mit auf meine Reise genommen.

Nun ist mein Kratzbaum unbenutzt.
Dein Herz sucht nach mir, wenn Du nach Hause kommst!
Am Morgen wartet Dein Herz, bis ich komme, doch ich komme nicht mehr!
Mein Platz an Deiner Seite bleibt leer, kein Schnurren folgt dem mehr!
Meine Schälchen stehen leer im Schrank - umher!
Dein Heim und Herz ist ohne mich so leer!

Ich möchte; das Dein Herz wieder mit Freude gefüllt wird!
Mein Platz am Morgen wieder besetzt ist,
ein Schnurren wieder durch den Raum geht,
meine Schälchen wieder gefüllt wird,
der Kratzbaum wieder genutzt wird!
Deine große Liebe für Katzen weitergegeben wird!
Gib einer neuen Katze ein zu Hause, wie ich es hatte!

Wir waren beide, in meiner Zeit so innig vereint,
es soll nicht sein,
das Dein Herz jetzt traurig ist!

In Deinem Herzen werde ich immer meinen Platz behalten!
Das ist mein Testament an Dich!
Ich liebe Dich – eine Katze, die zu früh gehen musste!

© Regina Polutta – Oktober 2006


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