schnurr-schnurr.de
  Katzenmusik
 

Katzen und Musik = Katzenmusik?

 
 


Katzen musizieren sehr schön – auf ihre Art: sie miauen, mal leise, mal laut oder auch fordernd. Geht der Kater auf Brautschau, da schmettert er seine Arien, immer wieder aufs Neue oder „da capo“ wie es der Musiker nennt. Katzendamen lieben diesen Gesang, wir Menschen nicht. Diese disharmonischen Töne sind kein Kunstgenuss für unsere Ohren. Nein, es ist im wahrsten Sinne des Wortes „Katzenmusik“.









Ob vielleicht diese Kater-Arien die Vorlage für die im Mittelalter entstandene Katzenmusik waren? Jedermann konnte sie spielen. Gebrauchsgegenstände des Alltags, wie Kochgeschirr, Ratschen, zersprungene Schellen oder landwirtschaftliche Geräte wie Eggen, Sensen genügten. Hauptsache, es machte Krach und brachte schräge Töne hervor. Denn es sollte ja anderen Menschen ordentlich in den Ohren wehtun, weil man mit dieser Musik andere verspotten und verhöhnen wollte. Und weil es so schön laut war, bekamen es auch gleich alle Nachbarn mit.




Einer Witwe, die vor Ablauf des Trauerjahres oder einen wesentlich älteren Mann heiraten wollte, brachte man dann am Vorabend der Hochzeit ein Katzenmusikständchen, eine sogenannte „Charivari“. Man musste schon eine große Summe Lösegeld zahlen, um die Katzenmusiker wieder los zu werden.

In Studentenbewegungen waren meist Professoren die Opfer, die aber bestimmt kein Lösegeld an ihre Studenten gezahlt haben. Wahrscheinlich haben sie den dargebotenen „Kunstgenuss“ später bei der Benotung berücksichtigt.

 

Anfang des 19. Jahrhunderts stand der Begriff „Katzenmusik“ für lärmende Bürgerproteste. Im Zuge der industriellen Revolution verloren viele Handwerker Arbeit. König und Adel unterdrückten das Volk. Die Lebensbedingungen verschlechterten sich durch vorausgegangene Missernten von Getreide und Kartoffeln (letztere führte 1847 in Berlin zur sogenannten „Kartoffel-Revolution“).  Man wollte demokratische Verhältnisse. Also brachte man reaktionären Persönlichkeiten und unbarmherzigen Fabrikbesitzern nachts ein Katzenmusik-Ständchen. Das gefiel wiederum den Herrschenden nicht und es war nicht einfach, diese Katzenmusik abzustellen.

Unter den nachfolgenden Links sind Flugschriften aus dem Jahr 1848 zu finden, die wirklich lesenswert sind:


Es wäre aber ungerecht, die Katze nur mit schrägen Tönen in Verbindung zu bringen. Denn schließlich war und ist sie die Muse für viele Musiker.
Begeben wir uns auf einen Streifzug durch die Welt der Musik. Unsere musikalische Samtpfote begleitet uns. Hier die verschiedenen Etappen, die Ihr auch direkt ansteuern könnt:

 
 

 
 


https://img.webme.com/pic/s/schnurr-schnurr/zurueck.gif"Bild: nach obenhttps://img.webme.com/pic/s/schnurr-schnurr/home.gif"