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  Verdauungsorgane
 

Symptome von Magen- und Darmerkrankungen

Einzelne Krankheiten

Leber und ihre Erkrankungen


Symptome von Magen und Darmerkrankungen


Erbrechen (lat: Vomitis, Emisis) ist
  • ein Schutzreflex (= physiologisches Erbrechen mit dem sich die Katze von schädlichen Stoffen, wie z.B. Haarballen, unverdaulichen Nahrungsresten entledigt); kurzes Erbrechen ist oft harmlos
  • ein Begleitsymptom einer Erkrankung
  • krankhaft, wenn mehrmals am Tag erbrochen und/oder gleichzeitig andere Symptome vorliegen.
Ursachen können sein:
  • Haarballen
  • Fremdkörper
  • Futterunverträglichkeit
  • Darmverschluss
  • Parasiten (wie z.B. Wurmbefall, Giardien, Kokzidien)
  • Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür
  • Vergiftungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Infektionskrankheiten 
Wie kann ich meiner Katze helfen?
  • Nahrungsentzug für 24 Stunden, damit sich der Magen- und Darmtrakt beruhigen kann - Wasser immer anbieten
  • zum Tierarzt gehen, wenn eine Katze nach 24 Stunden immer noch oder mehrfach erbricht oder wenn Blut erbrochen wird.
  • sofort zum Tierarzt wenn Erbrochenes dunkel gefärbt ist oder nach Fäkalien riecht; es kann ein Darmverschlss (lat: Ileus) vorliegen
    bei Verdacht auf Vergiftungen
  • Achtung: Anhaltendes und häufiges Erbrechen führt zu Homöostasestörungen (= Flüssigkeits- und Elektrolytverluste). Die Katze "trocknet" aus. Das kann lebensbedrohlich sein, insbesondere für Katzenwelpen
 
Durchfall (lat. Diarrhoe) kann

  • harmlos sein, weil er ein Selbstreinigungsprozess des Organismus ist = die Katze will etwas los werden
  • eine Begleitungerscheinungen einer Reihe von Erkrankungen sein
Erste Anzeichen sind
  • eine verschmierte, schmutzige Aftergegend, die Katze leckt sich dort vermehrt,
  • häufiger Gang zur Toilette
  • ein dünnflüssig bis wässriger Stuhl, der auch breiig, schaumig, mit Blutauflagerungen und/oder Schleimhautfetzen durchsetzt sein kann.
Ursachen können sein:
  • Ernährungsfehler (zu fettes, zu kaltes oder verdorbenes Futter)
  • Kuhmilch
  • Fremdkörper
  • Haarballen
  • Futtermittelallergien
  • Vergiftungen
  • Erkrankungen der Organe (z.B. Leber, Bauchspeicheldrüse)
  • Parasiten wie Wurmbefall, Giardien, Kokzidien)
  • Tumore
  • Infektionserkrankungen
Wie kann ich meiner Katze helfen
  •  bei akutem Durchfall und einer sonst gesunden Katze, Darm entlasten indem man 24 Stunden nicht füttert, Wasser aber immer bereitstellt. Dann mit leicht verdaulicher Nahrung in mehreren kleinen Portionen füttern /z.B. gekochtes Geflügelfleisch, später Reis, Magerquark untermischen)
  • zum Arzt gehen, wenn der Durchfall länger als 48 Stunden anhält, wenn Blut im Stuhl ist oder der Allgemeinzustand erheblich beeinträchtigt ist.
  • sofort zum Arzt gehen, wenn der Verdacht auf Vergiftung besteht.
  • Achtung: Anhaltendes und häufiges Erbrechen führt zu Homöostasestörungen (= Flüssigkeits- und Elektrolytverluste). Die Katze "trocknet" aus. Das kann lebensbedrohlich sein, insbesondere für Katzenwelpen
Verstopfung (lat. Obstipation) liegt vor
  • wenn die Katze Kot erheblich erschwert oder vergeblich absetzt. Die Katze sollte jeden 2 Tag Kot absetzen.
Ursachen für die Verstopfung können z.B. sein:
  •  Kotanschoppung im Darm (auch durch Haarballen)
  • Verletzungsfolgen
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Tumore
  • Darmverschluss
  • Stress
Wie kann ich meiner Katze helfen:
  • wenn die Katze sonst gesund ist, kann man versuchen "sanft" abzuführen, z.B. Milch, rohe Leber, Speiseöl verfüttert.
  • zum Tierarzt, wenn dies nicht zum "normalen" Kotabsetzen führt
  • Achtung: Besteht Verdacht auf einen Darmverschluss, sofort bitte den Tierarzt aufsuchen. Ein Darmverschluss ist ein lebensbedrohlicher Notfall!


Einzelne Erkrankungen
von Magen und Darm

Darmschleimhautentzündung (lat. Enteritis)

Hierunter versteht man eine Entzündung des Dünn- und /oder Dickdarmes mit oft gleichzeitigem Erbrechen aufgrund einer gereizten Magenschleimhaut. Betroffen sind alle Altersgruppen; oft sind jedoch junge Katzen hiervon betroffen.

Symptome (z.B.)

Durchfall (Kot ist wässrig, breiig, vereinzelt mit Blut durchsetzt)

  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • verspannter und schmerzhafter Bauch
  • hörbare Darmgeräusche
  • Fieber
  • gestörtes Allgemeinbefinden, Antriebsarmut


Ursachen (z.B.)

  • Ernährungsfehler (zu kaltes/verdorbenes Futter, auch Futterumstellung)
  • allergische Reaktionen auf Bestandteile im Futter z.B. auf Farb/Konservierungsstoffe
  • Bakterien
  • Viren (z.B. Katzenseuche, FeLV, FIP)
  • Wurmbefall (Haken- Band- oder Spulwürmer)
  • Einzeller (Giardien, Kokzidien)
  • Pilzerkrankungen
  • Vergiftungen
  • Funktionsstörung von Bauchspeicheldrüse oder Leber


Die Diagnose wird durch den Tierarzt gestellt. Er wird auch entscheiden, ob und welche weiteren diagnostischen Maßnahmen durchzuführen sind (Blut- und Kotuntersuchung, Röntgen, Darmspiegelung).
                                                                                                           

Darmverschluss (lat.: Ileus)

Es liegt eine Blockierung der Darmpassage vor (ganz oder teilweise). Der Transport vom Futterbrei ist blockiert.

Symptome (z.B.:)

  • Katze verweigert das Futter
  • Erbrechen (sieht manchmal kotartig aus)
  • Abgeschlagenheit
  • fehlender Kotabsatz, er kann auch eingeschränkt sein
  • harter verspannter Bauch
  • kolikartige Bauchschmerzen

Ursache (z.B.:)

  • Verschluss durch Fremdkörper wie: Knöpfe, Korkteilchen, Knöpfe, aber auch Geschenkbänder, Wollfäden etc.
  • Haarballen (Bezoare), angeschoppter und stark eingedickter Kot
  • starker Wurmbefall
  • Einenung des Darmes durch Geschwulsterkrankungen
  • Schädigung des Rückenmarks

Vorsicht:
Bei Verdacht auf einen Darmverschluss muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Ein Darmverschluss der nicht behandelt wird führt zum Tod infolge Kreislaufversagens.


Dickdarmerweiterung (lat. Megakolon)

Bei einem Megakolon handelt es sich um eine hochgradige Erweiterung des Dickdarmes (Kolon).

Symtome (z.B.:)

  • Verstopfung
  • Kotstauung

Ursachen (z.B.:)

  • Verstopfungen oft auch bei Senioren-Katzen
  • fehlgesteuerte Funktion des Dickdarmes
  • Verletzung des Rückenmarkes (Querschnittslähmung)
  • angeboren

Ob ein Megakolon vorliegt, kann nur vom Tierarzt festgestellt werden, der auch die weitere Therapie bestimmt (medikamentös, diätetisch, Einläufe oder unter Umständen auch operativ).



Leber und ihre Erkrankungen


Die Leber erfüllt als zentrales Stoffwechselorgan mehr als 1.500 verschiedene Funktionen wie z.B.

    - Kontrolle von Kohlenhydrat,- Protein- und Fettstoffwechsel
    - Temperatur- und Kreislaufregulation
    - Homöostase (Selbstregulierung) von Flüssigkeits-, Wasser- und Elektrolythaushalt
    - Entgiftung von zahlreichen toxischen Substanzen
    - Bereitstellung und Abbau von Hormonen
    - Immunabwehr

Störungen der Leberfunktion bemerkt man erst bei einer 70%igen Zerstörung des Lebergewebes.
Die Leber weist im Gegensatz zu Nieren und Herz ein hervorragendes Regenerationsvermögen auf, da alte Zellen durch neue ersetzt werden. 

Für die Diagnostik von Lebererkrankungen sind Blutuntersuchungen, Ultraschall und auch oft eine Biopsie mit histologischer Untersuchung erforderlich.

Fettlebersyndrom (Leberlipidose)
Diese Erkrankung ist eine der häufigsten Lebererkrankungen der Katze. Der Fettstoffwechsel gerät hierbei aus dem Gleichgewicht.
Durch die massive Einlagerung von Triglyzeriden (Fettmoleküle) in der Leberzelle kommt es zu einer schweren Leberfunktionsstörung, die ohne Therapie zum Tod führt. Das abgelagerte Fett führt zu einem Anschwellen der Leberzellen. Die Entstehung der Krankheit ist noch nicht endgültig geklärt.
Man vermutet, dass auch Übergewicht eine große Rolle beim Entstehen der Krankheit spielt, denn bei übergewichtigen Katzen kommt es vermehrt zu Stoffwechselerkrankungen.

Symptome können zum Beispiel sein:
  • Futterverweigerung (besonders bei fettleibigen Katzen ist eine plötzliche Futterverweigerung ein Alarmzeichen!)
  • schnelle Abmagerung, gestörtes Allgemeinbefinden
  • Erbrechen,Durchfall, Austrocknung
  • Speichelfluss
  • stumpfes, fettes, ungepflegtes Fell.


Der Arzt wird nach der Diagnose den Therapieplan (Sondenernährung, Infusionen, medikamentöse Appetitanregung etc.) erstellen.


Leber-Gallengangsentzündung (Cholangiohepatitis)
Entzündung der Gallengänge und des Lebergewebes durch krankheitserregende Keime

Symptome können u.a. sein:
  • Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Austrocknung
  • Erbrechen, evtl. Durchfall
  • Fieber
  • Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten (Ikterus)
Mögliche Usachen können sein:
Infektionen durch Viren wie zum Beispiel FIP, Parasiten (z.B. Toxoplasmose), Bakterien (Salmonellen, auch Bakterien, die aus dem Dünndarm über die Gallengänge aufsteigen, Vergiftungen, Medikamente durch Langzeitmedikation bzw. Überdosierung)

Die Therapie wird durch den Arzt festgelegt ( Infusionen, Leberdiät, Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, etc.)



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